Angst vor der Geburt ist ein natürliches und wichtiges Gefühl, das viele werdende Mütter und Väter erleben. Viele haben Angst vor dem Risiko, das Geburt unweigerlich mit sich bringt. Während es verständlich ist, dass solche Ängste zum Vorschein kommen, ist es ebenfalls wichtig, sich bewusst zu machen, dass die Geburt ein natürlicher Prozess ist, der das letzte Ende der Schwangerschaft bedeutet.
Es gibt viele Dinge, die ein Paar vor und während der Geburt tun kann, um mit der Angst fertig zu werden. Im Artikel klären wir zum Geburtsprozess auf und geben dir Tipps, mit der Angst umzugehen.
Sicherheit schaffen für den Geburtsprozess
- Hole dir Unterstützung: Von Freunden, Angehörigen, dir bekannten Müttern und Väter oder auch durch Geburtsexperten: Hebammen und Frauenärzten.
- Bereit dich vor: Geburtsvorbereitungskurse verschaffen dir und deinem Partner Sicherheit in Bezug auf die Schwangerschaft und anstehende Geburt. Sie werden meist von Hebammen geführt und in Krankenhäusern angeboten. Hier lernst du auch verschiedene Entspannungs- und Atemtechniken.
- Informiere dich und nimm dir selbst die Angst: Wenn du weißt, wie der Prozess der Geburt abläuft und du ihn verstanden hast, gibt das Verständnis dafür Stabilität und Sicherheit.
Ablauf des Geburtsprozesses
Der Bauch ist riesig, deine Füße sind nicht mehr sichtbar und dein Rücken schmerzt, wie lange geht das noch so weiter? Neben der wachsenden Vorfreude auf das Kind wächst auch die innerliche Ungeduld. Dann ist es endlich so weit, meist unerwartet und überraschend. Vor der Geburt bringen sich die meisten Babys in Startposition, denn sie werden gewöhnlich mit dem Kopf voraus geboren.
Dabei ist die Geburt nicht nur der Augenblick, indem das Kind zur Welt kommt, sondern beginnt in dem Moment, wo regelmäßige Wehen – sogenannte Eröffnungswehen – den Muttermund öffnen. Der Geburtsprozess endet dann, wenn die Plazenta (Mutterkuchen geboren) wurde. Zeitlich kann eine Geburt mehrere Stunden umfassen.
Ablauf des Geburtswehen
Die Eröffnungswehen treten zu Beginn etwa alle zehn Minuten auf. Sie werden anschließend häufiger und treten alle fünf Minuten auf. Beim ersten Kind kann diese Periode bis zu 12 Stunden andauern. Ist der Muttermund vollständig geöffnet, beginnt die Geburtsphase.
Hierfür verantwortlich sind die sogenannten Austreibungswehen, die viel kräftiger sind als die Wehen zuvor. Alle zwei bis drei Minuten tritt diese Wehenart auf und drückt den kindlichen Kopf durch das Becken der Frau. Dies kann bis zu zwei Stunden dauern.
„Pressen Sie bitte mit voller Kraft und wie beim Stuhlgang“ – diese Aussage führt zur Geburt des Kindes. Die Presswehen sind Austreibungswehen, bei denen die schwangere Frau nun aktiv mit presst. Ist der Kopf des Kindes sichtbar geboren, folgen anschließend Arme, Rumpf und die Beine. Damit endet die Geburtsphase des Kindes.
Es folgt die letzte Phase – die Nachgeburt. Nach der Geburt hören die schmerzhaften Wehen schlagartig auf. Atmet das Kind und ist die Nabelschnur getrennt, endet auch die Funktion des Mutterkuchens. Die Plazenta trennt sich anschließend von der Innenwand der Gebärmutter und wird in einer weiteren Kontraktion mithilfe von Nachgeburtswehen, geboren. Dieser Vorgang sollte innerhalb von 30 Minuten nach dem Kind abgeschlossen sein. Jetzt ist der Geburtsprozess abgeschlossen.
Und die spannende Zeit zu Dritt kann beginnen…
Die erste Zeit nach der Geburt
Sicher seid ihr von euren Gefühlen im ersten Moment überwältigt, sobald die Geburt abgeschlossen ist. In den meisten Fällen wird das Baby der Mutter nach der Geburt in den Arm gegeben. Ein intensiver Kontakt in der ersten Lebensstunde ist für die Mutter-Kind-Bindung sehr wichtig und ausschlaggebend für einen Erfolg im Stillen. Diesen Prozess sollte daher möglichst störfrei verlaufen.
Er wird meistens nur durch die Kindesuntersuchung U1 innerhalb der ersten dreißig Lebensminuten des Kindes unterbrochen. Dabei wird das Baby auf Reifeanzeichen, Verletzungen durch die Geburt, äußere Fehlbildungen sowie Gelbsucht-Symptome und Wassereinlagerungen untersucht. Außerdem wird es gemessen und gewogen.
Aus der Nabelschnur werden zudem Blutproben entnommen, um Folgen eines Sauerstoffmangels während der Geburt zu erkennen.
Tipps für eine erste Beziehung zu dritt
- Verbringt Zeit zu dritt: Genießt euer neugeborenes Kind und verbringe mit deinem Partner bewusst Zeit zu dritt. Dabei könnt ihr das Baby beobachten, sanft streicheln, gemeinsam kuscheln und über das Wunder der Natur staunen. Das Baby habt ihr gemeinsam erschaffen!
- Hört auf die Signale des Babys: Respektiert die Signale, die euer Baby euch sendet und reagiert so schnell wie möglich darauf. Dazu könnt ihr auch mit ihm sprechen, wie mit einem Erwachsenen!
- Handelt intuitiv: Versucht, euer Baby zu verstehen, mit seiner Mimik, Gestik und Körpersprache. Plant dabei vorhersehbar und kommuniziert auch eure Handlungen und Gefühle zum Baby.
- Gebt eurem Baby das Gefühl, dass ihr es seht und es verstanden wird.
Tipps für die Wochenbett-Zeit
- Nimm dich selbst nicht zu sehr in Anspruch:
Überfordere dich nicht und nimm dir Zeit, um auszuruhen und zu entspannen. - Achte auf gesundes Essen: Iss viel Obst und Gemüse, trinke reichlich Flüssigkeit.
- Nimm dir Unterstützung von deiner Familie:
Lass dich von deiner Familie und Freunden bei der Pflege deines Babys und bei den Haushaltsarbeiten unterstützen. - Verzichte auf Stress:
Meide übermäßigen Stress im Wochenbett, nimm dir Zeit und mache dir keine Gedanken über Dinge, die du nicht ändern kannst. - Sei geduldig mit dir:
Der Wochenbettschmerz und die Emotionen sind äußerst durchwachsen. Sei geduldig und gut zu dir selbst. - Bewege dich:
Geh nach Möglichkeit regelmäßig an der frischen Luft spazieren.
Du möchtest dich auf die Geburt gut vorbereiten?
Wertvolle Tipps erhältst du im Journal No. 1 – Der Begleiter während der Schwangerschaft!